ÜBER DIE
GOTTLOSIGKEIT
KOBER'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG
BASEL 1939
COPYRIGHT BY
KOBER'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG
BASLE 1939
BUCHDRUCKEREI KARL WERNER IN BASEL
.Als Mensch meiner geistigen Wesensart
OO
gänzlich im Bewußtsein Gottes innerhalb
OO
des ewigen substantiellen Geistes lebend,
OO
wird es mir kaum noch
möglich, rück‐
OO
schauend in irdisch gehirnlich bedingte Er‐
OO
kenntnis, eine Vorstellung des Bewußtseins‐
OO
zustandes zu reproduzieren, in dem irdische
OO
Mitmenschen von ihrer lediglich gedanken‐
OO
bestimmten Perspektive her „das Dasein”
OO
Gottes
in Frage stellen, oder gar jeden
OO
Gottesglauben auf Erden als Priesterlüge
OO
und fossile Wahnidee
verwerfen zu müssen
OO
meinen.
.Nur, wenn ich mich ‒ unter allem, heute
OO
damit verbundenen Grauen ‒ jener Zeiten
OO
erinnere, die auch mich voreinst einmal an‐
OO
gesichts eines, aus unwissentlich durch sich
OO
selbst mißgeleitetem menschlichen Gestal‐
OO
tungsdrang und allzuirdischer, Jahrhunderte
OO
währender gedanklicher Spekulation stalag‐
OO
mitenhaft erstarrten, vorgeblichen „Gottes‐
OO
bildes” in schwersten Zweifeln fanden*, wird
OO
mir noch nachfühlbar, was die Seele derart
OO
bedrücken kann, daß sie sich lieber selbst
OO
alle Möglichkeit sicherer Gottbewußtheit ab‐
OO
erkennt, als daß sie weiterhin den Zwang
OO
eines Vorstellungsgebildes in sich zu ertra‐
OO
gen vermöchte, dem das
ihr empfindbare
OO
geistig Wirkliche so wenig entspricht.
OO
.In solchem Zweifeln und Negieren liegt
OO
aber wahrhaftig keine „
Abkehr von Gott”,
OO
sondern vielmehr: ‒ aus ewigem göttlichen
OO
Geiste her dringlich gefordertes Ausschließen
OO
jeglicher
Außenprojektion, wo immer die
OO
Seele zum Empfindungsbewußtsein ihres
OO
wirklichen lebendigen Gottes in ihrem
OO
eigenen allerinnersten Empfindungsbereich
OO
* Siehe: „Mehr Licht”, „Denen, die des Schlafens müde wurden!”
gelangen will. ‒ Abgelehnt wird nicht die
OO
ewige und aus sich das ewige Sein der Seele
OO
be-wirkende
Wirklichkeit, sondern ein im
OO
Ablauf der Jahrtausende von unzähligen Ge‐
OO
hirnen erklügeltes, in sich selbst starres und
OO
bewegungsunfähiges
Gedankenbild, das
OO
den Suchenden immer wieder
aufgezwun‐
OO
gen wurde, weil seine Gestalter in solchem
OO
Gebilde Gott die
Form gegeben zu haben
OO
meinten, deren der Unfaßliche, ihrem Glau‐
OO
ben nach, bedürfen sollte, um der Seele des
OO
Erdenmenschen gegen-ständlich zu sein. So
OO
ist ein „Gott”
ohne Gottheit entstanden: ‒
OO
ein „
Gegenstand” des Glaubens, den dieser
OO
„Glaube”, der nichts als ein immer frag‐
OO
würdiges „
Fürwahrhalten” ist,
anneh‐
OO
men oder aber
ablehnen kann!
.Es ist kaum erstaunlich, daß die Neigung
OO
zur
Ablehnung in gleichem Grade wächst,
OO
wie die erdenmenschliche Einsicht in alle die
OO
Zusammenhänge erdenhaften Geschehens,
OO
als deren alleiniger Urheber der besagte
OO
„
Gegenstand” des Glaubens geglaubt wer‐
OO
den soll! ‒
.Daß sich unter denen, für die das Wort
OO
„Gott” allenfalls nur noch eine Redensart
OO
bedeutet, ‒ unter denen, die jegliche Er‐
OO
wähnung dieses Wortes in gebildeter Gesell‐
OO
schaft als veraltete Hinterwäldlerei bespötteln,
OO
‒ wie unter denen, die es nur als Heraus‐
OO
forderung zu Kampf und Verwerfung an‐
OO
sehen lernten, nicht wenige „gute Köpfe”
OO
finden, darf nicht zu falschen Schlüssen
OO
führen, denn
keiner dieser vorgeblichen
OO
„Überwinder veralteten Menschenwahns” ist
OO
in Tat und Wahrheit „Gottesleugner”! Jeder
OO
lehnt nur auf eine laxe oder brüske Weise
OO
eben diesen von Menschenhirnen gedanklich
OO
gestalteten starren Gottes-
Begriff ab, der
OO
von Anderen ‒ und
unzähligen Anderen ‒
OO
noch gewohnheitsmäßig als „
Gegenstand”
OO
ihres Glaubens und somit als ihr einziger
OO
scheinbarer
Halt im Unsichtbaren, Jen‐
OO
seitigen, ihnen gedanklich aber in Wahrheit
OO
Unzugänglichen und niemals im redlichen
OO
Denken Erreichbaren, angstvoll und freilich
OO
nur
vermeintlich, umfaßt wird. Der in
OO
seiner Selbstkritik strengste und im Denken
OO
unbestechlichste Mensch würde jedoch nie‐
OO
mals dem Gedanken verfallen, daß er
das
OO
ewige Wirkliche, das in Wahrheit nur not‐
OO
weise
Benennung erfährt, wenn von „Gott”
OO
die Rede ist, „
leugnen” könne, wäre es ihm
OO
auch nur ein einzigesmal im eigenen, hoch
OO
allem Denkbaren entrückten Empfindungs‐
OO
bewußtsein, als
geistige Wirklichkeit be‐
OO
wußt geworden! ‒
.Lange vor den frühesten geschichtlich
OO
verzeichneten Spuren des Menschen auf die‐
OO
ser Erde gab es eine Zeit, in der dem schwer
OO
in die bloße irdische
Tierheit gefesselten
OO
Menschen auf diesem Planeten durch die
OO
damals hier geistig Wirkenden des ewigen
OO
Urlichtes wahrhaftige „Er-
Lösung” gewor‐
OO
den war, so, daß jeder Einzelne aus unzähl‐
OO
baren gleichzeitig Lebenden, seines in ihm
OO
selber sich offenbarenden
lebendigen Got‐
OO
tes bewußt, auch um den lebendigen Gott
OO
in seinem Nebenmenschen wußte und
OO
ihm die gleiche
Liebe darbot, durch die er
OO
in sich selbst sich Gottes
innegeworden
OO
sah. In jener Zeit gab es
kein Verbrechen
OO
des Menschen gegen den Menschen! Die ihm
OO
gemäße Tierheit, als
Notwendigkeit ir‐
OO
dischen Daseins, war gebändigt und belehrt
OO
worden von der Liebe aus dem in jedem
OO
Einzelnen gegenwärtigen lebendigen Gott!
OO
Keiner derer, die ihren lebendigen Gott in
OO
sich wußten,
konnte „fremde Götter neben
OO
ihm” wähnen, denn jedem war bewußt ge‐
OO
worden, daß sich Gott nur als
sein Gott
OO
ihm offenbaren mußte und als der Gott
OO
seines Bruders zwar ihm selber unerreich‐
OO
bar, aber im Wesen
kein anderer war,
OO
als der Gott, den er
in sich selbst erlebte.
OO
.Jahrtausende waren so vergangen, ehe
OO
die
Degeneration des ehedem schon geistig
OO
erlösten irdischen Menschen einsetzte, ‒ OO
hervorgerufen durch neuerwachten irdischen OO
Verdrängungstrieb des Tieres gegenüber dem OO
Tiere und tierhaften Neid, ‒ die den bereits OO
im Geiste Bewußten der Tierheit wieder OO
gänzlich untertan und somit geistig blind OO
und taub werden ließen. Nur allzudeut‐ OO
liches Symbol des hemmungslosen Wütens OO
der wieder ganz den niedrigsten Tier‐ OO
trieben unterworfenen gegen die noch OO
dem lebendigen Gott in sich geeinten OO
Erdenmenschen ist in der alten, tiefste Er‐ OO
kenntnis bergenden Sage von dem ungleichen OO
Brüderpaar „Kain und Abel” gestaltet! ‒ Es OO
ist natürlich naive Deutung, die Richtung OO
des Opferrauches nur durch uralten Aber‐ OO
glauben für die beiden Brüder bedeutsam OO
werden lassen zu wollen, während in diesem OO
Motiv der Sage aufs deutlichste das Auf‐ OO
steigen des „Unteren” ins „Obere” dem OO
trägen Haften am nur Irdischen gegen‐ OO
übergestellt wird. ‒
.Man sollte vielleicht
etwas vorsichtiger
OO
im Deuten der Einzelelemente solcher alten
OO
Menschheitssymbole sein, ‒ was besonders
OO
in heutigen Tagen anzuempfehlen ist, nach‐
OO
dem die Werte mancher Elemente der in‐
OO
tuitiven echten Symbolik den die
west‐
OO
liche Hälfte des Erdballs bewohnenden
OO
Menschen gänzlich
abhanden kamen, und
OO
auch der Erkenntnis des irdischen geo‐
OO
graphischen
Ostens mehr und mehr
ent‐
OO
schwinden...
.An Gott zu
zweifeln oder gar Gott zu
OO
leugnen, ist für Gottesbewußte nur unbe‐
OO
greifliche
Torheit, wenn je unter dem Namen
OO
„Gott” ‒ wie das doch gemeinhin selbst‐
OO
verständlich ist ‒ das Allem übergeordnete,
OO
aus sich selbst seiende ewige, in
absolutem
OO
Sinne allumfassende schöpferisch Erhaltende
OO
aller geistigen und physischen Welten ver‐
OO
standen werden soll! ‒ Wenn unzählige
OO
Menschen Gott „in Frage” stellen zu dürfen
OO
meinen, so steht ihnen, wie ich schon dar‐
OO
legte, in Wahrheit nicht „Gott” ‒ in dieser
OO
höchsten Bedeutung des Wortes ‒ in Frage,
OO
sondern eine gehirnlich erdachte
Vorstel‐
OO
lungsform, die mit der
Wirklichkeit,
OO
der man den Namen „Gott” gibt, so viel und
OO
so wenig zu tun hat, wie die in allem Wirk‐
OO
lichen bestimmende
Notwendigkeit mit
OO
Willkür! Daß nur so wenige Erdenmen‐
OO
schen bis jetzt und schon während ihres ir‐
OO
dischen Daseins in innerstes
Gottesbewußt‐
OO
sein gelangen, das unbeschreibbar hoch über
OO
jeglichem Fürwahrhalten steht und
keiner‐
OO
lei Zweifel mehr
zuläßt, hat darin seinen
OO
Hauptgrund, daß man
mit vorgefaßter
OO
Meinung sucht und Gott gleichsam
die
OO
Form vorhält, in der er sich in der Seele
OO
offenbaren
müsse, „falls er Wirklichkeit
OO
sei”. . .
.Und was wird nicht alles gar von naiven
OO
Ahnungslosen als Gottes „
Stimme” er‐
OO
klärt! ‒ Wenn es nur wenigstens das echte
OO
und nicht mit allerlei beschönigendem Mei‐
OO
nungsgemengsel verfälschte „
Gewissen”, als
OO
das Zeugnis des ewigen Geistesfunkens in der
OO
Seele, wäre! So aber glauben die sich selbst
OO
so billig und leicht Genügenden bereits „die
OO
Stimme Gottes” in sich bei jedem
Selbst‐
OO
gespräch zu vernehmen, indem sie aus ver‐
OO
schiedenen Auffassungsmöglichkeiten her in
OO
sich die Rollen selbst produzieren und ver‐
OO
teilen, die zu ihren vermeintlichen „Gesprä‐
OO
chen mit Gott” vonnöten sind, ‒ wenn sie
OO
nicht gar sich mit kläglichen animistisch‐
OO
spiritistischen Tändeleien zufrieden geben.
OO
.In solcher Weise lernt man aber nicht
OO
einmal
sich selber kennen, geschweige denn
OO
Gott, und diese selbstgefälligen „Hörer” der
OO
vermeintlichen Stimme Gottes sind wahr‐
OO
haftig davor
gesichert, jemals
Gott in sich
OO
zu vernehmen!
.Es handelt sich jedoch auch nicht um eine
OO
„Aufgabe”, irdischen Aufgaben gleich, die
OO
bewältigt werden müßte, wolle man Gottes
OO
bewußt werden, sondern was not tut, ist die
OO
Bereitschaft der Seele,
in ihr Empfindungs‐
OO
bewußtsein aufnehmen zu wollen, was ihr
OO
aus Gott zuteil werden kann, ‒
ohne Vor‐
OO
behalt und ohne vorgefaßte Meinung!
OO
(Eben deshalb weiß naturgemäß die
ratio‐
OO
nalistische Form des
Buddhismus nichts
OO
von Gott! Sie will nicht
Gott, sondern
ihre
OO
Philosophie bestätigt sehen.)
.Gott ist aber auch wirklich
etwas ganz
OO
Anderes, als was die Gestalter eines starren
OO
Gedankenbildes meinen, das sie in gutem
OO
Glauben als ihrer Annahme nach „verpflich‐
OO
tenden” Glaubensbegriff aufstellen! Auch
OO
ihnen gegenüber läßt sich sagen: „Vater
ver‐
OO
gib ihnen, denn
sie wissen nicht, was sie
OO
tun!” ‒
.In „Briefe an Einen und Viele” habe ich
OO
dort, wo es sich ausschließlich um das Sein
OO
Gottes
innerhalb der Struktur ewigen
OO
Geistes handelt, deutlich genug gezeigt, daß
OO
ich in diesem Sein
alles Ewige
einbegriffen
OO
weiß, da dieses nicht ohne Gott, und Gott
OO
nicht ohne das Ewige ist! Man darf also dem
OO
Worte ‒
Gott ‒ wahrhaftig die denkbar
OO
umfassendste Deutung geben, ohne jemals
OO
einem Irrtum verfallen zu können! Nur muß
OO
man sich davor hüten, im voraus
die Art
OO
der Empfindung ewigen substantiellen
OO
Geistes in sich
bestimmen zu wollen, bevor
OO
man ihrer in Wahrheit
innegeworden ist!
OO
Das erfordert schon die irdisch unvorstellbare
OO
Unendlichfältigkeit des ewigen Geistes,
OO
dessen unzählbare Selbstdarstellungen unter‐
OO
einander in Myriaden von geistigen Relationen
OO
stehen.
Jeder einzelne Mensch kann nur in
OO
der
einen Selbstdarstellung ewigen substan‐
OO
tiellen Geistes zu Gottesbewußtheit kommen,
OO
die gerade
seiner individuellen Eigenart
OO
entspricht, und gelangt dadurch in ganz
OO
präzis gegebene Beziehungen zu
allen un‐
OO
endlichfältigen Selbstdarstellungen ewigen
OO
Geistes.
.Nicht umsonst habe ich in meinen Lehr‐
OO
schriften immer wieder die vielfachen Ein‐
OO
wirkungen aufgezeigt, in denen diese un‐
OO
endlichfältigen Selbstäußerungen des Ewigen
OO
gegenseitig zueinander stehen! ‒
.Ich könnte mein bewußtes unauslösch‐
OO
liches Leben im ewigen substantiellen gött‐
OO
lichen Geiste niemals nur im Allermindesten
OO
behindert sehen, auch wenn
kein einziger
OO
anderer Mensch der Erde in aller Ewigkeit
OO
zu seinem ewigen, in Gott gegebenen Ur‐
OO
sprung zurückkehren würde. Soweit also
OO
mein eigenes Wünschen, Hoffen oder Erwarten
OO
in einer, mein eigenes geistiges Schicksal
OO
irgendwie bestimmenden oder auch nur leise
OO
berührenden Richtung in Frage kommen
OO
könnte, bin ich wahrhaftig an solcher Rück‐
OO
kehr Anderer ganz und gar uninteressiert,
OO
und ich hege auch gewiß keinerlei irdischen
OO
Ehrgeiz, um meines im ewigen substantiellen
OO
Geiste bewußten Daseins willen von den
OO
gleichzeitig oder später Lebenden gefeiert
OO
zu werden.
.Es wird mir schwer genug, mich zu diesem
OO
Leben im Geiste Gottes
bekennen zu
OO
müssen, das ich ‒ meiner ganzen Artung
OO
nach ‒ wahrhaftig lieber als mein stillstes
OO
Geheimnis hüten würde.
.Ich weiß nur aus geistigem unbeirrbaren
OO
und niemals täuschendem erschauernden
OO
Wirklichkeits-Wissen um die unsagbaren
OO
seelischen Qualen, die Keinem erspart oder
OO
abgenommen werden
können, der die Heim‐
OO
kehr in seinen geistigen Ursprung: ‒ in das
OO
Leben
in Gott! ‒ dem er durch seinen Fall
OO
in das materielle Dasein entfiel, nicht schon
OO
während seines irdischen Lebens mit allen
OO
Kräften und ‒
bedingungslos ‒ wieder
OO
anstrebte. In „Gelassenheit”
göttlicher Be‐
OO
stimmung überlassend, ob ihm das Bewußt‐
OO
werden in seinem lebendigen Gott schon
OO
innerhalb der körperlich dargebotenen
irdi‐
OO
schen Lebenszeit, oder erst nach ihrer Be‐ OO
endigung, dann in neuer Lebensform, zuteil OO
werden soll. Ich will aber nicht Andere im OO
Leide wissen und unvermeidlichem Leid ah‐ OO
nungslos entgegengehen sehen, die ich durch OO
Klärung ihrer Meinungen und durch Offen‐ OO
barung des mir geistig Bewußten vor unnützen OO
seelischen Qualen zu behüten vermag! Wenn OO
ich also vermieden sehen will, daß sich Men‐ OO
schen der Erde selbst ins Unheil stürzen, OO
indem sie alles Göttliche in diesem Erden‐ OO
dasein negieren, nur weil sie außerstande OO
sind, einen ihnen als „Gegenstand” des Für‐ OO
wahrhaltens gestalteten „Gott” als ewige OO
Wirklichkeit anzusehen, so handle ich wie OO
doch wohl jeder nicht ganz Gefühlsrohe auch OO
im praktischen Außenleben handeln würde, OO
wenn er einen Unkundigen vor nicht von ihm OO
geahnten Unglück sähe. Man wird nicht er‐ OO
warten wollen, daß meine mir im substan‐ OO
tiellen Geiste geborenen und in gleicher OO
Einung wie ich geistig in Gott bewußten OO
Brüder etwa anders handeln könnten, wären OO
sie an meiner äußeren Stelle, wenngleich je‐
OO
der aus ihnen ebenso wie ich weiß, daß seiner
OO
eigenen geistigen Seligkeit dadurch weder
OO
Minderung noch Mehrung geschieht.
.Das
Unheil aber, vor dem wir die sich
OO
ihm ahnungslos Aussetzenden aus liebege‐
OO
zeugter Pflicht zu bewahren trachten, ist
OO
weder göttliche „Strafe” noch Folge gött‐
OO
licher „Erziehungsabsichten” oder gar Erfül‐
OO
lung vermeintlicher „Forderung göttlicher
OO
Gerechtigkeit”! ‒ Es handelt sich dabei viel‐
OO
mehr einzig und allein um unvermeidbare
OO
Folgen der Nichtbeachtung bestimmter,
OO
dem Leben im substantiellen ewigen Geiste
OO
auf allen seinen Stufen ‒ seiner Struktur
OO
nach ‒ eigener inhärenter Gesetze, die nicht
OO
aufzuheben sind, ‒ durchaus vergleichbar
OO
den Wirkungen von Verstößen gegen
physi‐
OO
kalische Gesetze
im irdischen Alltag.
.Gott hierfür „
verantwortlich” zu glau‐
OO
ben, wäre gleich töricht, wie wenn man den
OO
Konstrukteur eines Hochofens dafür verant‐
OO
wortlich erklären wollte, daß der glühend
OO
flüssige Stahl die Hand vernichten müßte,
OO
die in ihn einzutauchen versuchen wollte!
OO
Ebenso könnte ein Unzurechnungsfähiger
OO
eine chemische Fabrik dafür verantwortlich
OO
machen wollen, daß sie dem Erdenmenschen
OO
unzuträgliche Gifte, die keinesfalls dem Ge‐
OO
nuß durch Menschen dienen sollen, erzeugt,
OO
‒ oder Haftung der Ingenieure verlangen,
OO
wenn ein Unvorsichtiger ahnungslos eine
OO
Hochspannungsleitung berührt, während sie
OO
„unter Strom” steht und damit eine Kraft
OO
repräsentiert, die dem erdenmenschlichen
OO
Körper zwar durch mancherlei Instrumen‐
OO
tarien wahrhaftig
zum Heil gereichen kann,
OO
aber ebenso bei direkter Berührung der
OO
nichtisolierten Stromleiter
zum Verhäng‐
OO
nis werden muß.
.Es ist einer der betörendsten blinden
OO
Trugschlüsse menschlichen Denkens, anzu‐
OO
nehmen, göttliche „Allmacht” müsse die
OO
in Gott
gegebenen ‒ durch sein Dasein
OO
„gesetzten” ‒ Auswirkungsgesetze ewiger OO
geistsubstantieller Kräfte auch je nach Be‐ OO
lieben wieder aufheben können, sobald OO
das dem Erdenmenschen wünschbar erschei‐ OO
nen würde! ‒
.In meinem geistig geleiteten äußeren ir‐ OO
dischen Leben wußten die es vom ewigen OO
göttlichen Geiste her Lenkenden mich von OO
Anbeginn davor zu bewahren, mich dem OO
gehirnlichen Denken auch dort anzuver‐ OO
trauen, wo alle Ergebnisse folgerichtigen OO
Denkens noch nicht einmal zu der alleräußer‐ OO
sten „Pforte” zu führen vermögen, die auch OO
jeder andere Mensch der Erde durchschrit‐ OO
ten haben muß, wenn er hoffen will, jemals OO
den Weg zu erreichen, der allein ihn zu OO
seinem ewigen Ziele geleiten kann. Es gab OO
zwar gewiß keine Zeit meines äußeren Da‐ OO
seins, in der ich nicht dankbar manches auf‐ OO
genommen hätte, was sich mir als Ergebnis OO
des Denkens anderer Erdenmenschen oder OO
auch meiner eigenen denkerischen Bemü‐ OO
hungen darbot, wenn es nur den Anfor‐ OO
derungen jener gedanklichen „Reinlichkeit”
OO
entsprach, die mir lange schon ganz selbst‐
OO
verständlich bestimmend waren, bevor ich
OO
erfahren
konnte, daß seriöses Denken sie
OO
verlangt! Aber niemals kam ich in die
OO
Lage, Aufschlüsse über die Art meiner
un‐
OO
vergänglichen Natur vom
Denken her zu
OO
erwarten, denn ich
bedurfte dergleichen
OO
wahrhaftig nicht, da mir aus meinem ewigen
OO
geistigen
Sein her ja immer alle Aufschlüsse
OO
zuteil geworden waren, so oft ich danach ver‐
OO
langen mochte.
.Ich weiß vielleicht erst heute ausreichend
OO
zu beurteilen, vor wieviel verschlungenen
OO
Irrwegen mein irdisches Bewußtsein nur
OO
dadurch behütet wurde, daß ihm aus dem
OO
in mir, als dem Irdischen, sich darbietenden
OO
ewigen geistigen Leben her längst bereits
OO
geistiger Besitz geworden war, wonach
OO
gehirnliches Denken zu seiner Zeit hätte
OO
„fragen” können. ‒ Es bestanden da in
OO
meinem irdischen Leben, von seinem Beginn
OO
an, ewigkeitsbegründete
geistige Bestim‐
OO
mungen, deren Vorhandensein mir erst
viel
OO
später zur Gewißheit werden konnte, ‒ die
OO
ich aber alsdann in unzählbar vielen Ge‐
OO
schehnissen meines gesamten erdenhaften
OO
Lebens zu sicherster sichtbarer Auswirkung
OO
gekommen sah. Von meinem
gehirnlichen
OO
Denken, Erkennen und Folgern her, hätte
OO
ich mir vielleicht die Bedingnisse meines
OO
Erdendaseins mehr als einmal auch
anders
OO
vorstellen können, als sie sich, mein irdi‐
OO
sches Leben bestimmend, bezeugten. Aber
OO
immer wieder sah ich dann aus
ewig-
gei‐
OO
stiger „Ein”-Sicht in die urtiefen „
Gründe”
OO
des mir da und dort scheinbar wahllos zuteil
OO
gewordenen
Geschehens, so, daß alle Ge‐
OO
fahr verschwand, zu falschen gedanklichen
OO
Schlußfolgerungen zu kommen.
.Das „
Geschehen” hier auf Erden ist
OO
in
erster Ursächlichkeit von jener geistigen
OO
Zone her bestimmt, die ich „das Reich der
OO
geistig erzeugten Ursachen” nenne. Nur
OO
relativ weniges geschieht bereits als Folge
OO
von Impulsen, die sich diesem substantiell
OO
geistigen Bereiche schon
entzogen haben,
OO
und infolgedessen auch nicht mehr von ihm
OO
her aus ihrer starren Auswirkungsrichtung
OO
abgelenkt werden können.
.So sind denn alle
geistigen Einflüsse
OO
auf das
Geschehen innerhalb der irdi‐
OO
schen Umwelt keineswegs etwa durch hirn‐
OO
bedingte
Gedanken,
Neigungen,
Affekte
OO
und
Wünsche bestimmbar, sondern
allein
OO
davon abhängig, ob die jeweilige Veran‐
OO
lassung irdischen Geschehens noch in der
OO
Zone der primären, rein
geistigen und da‐
OO
her auch durch ewigkeitsbestimmte
geist‐
OO
substantielle Impulse
noch lenkbaren
OO
Ursachen zu finden ist, oder bereits im Irdi‐
OO
schen zu
sekundärer, mechanisch weiter‐
OO
stoßender starrer
irdischer „Ursache” wur‐
OO
de! Innerhalb dieser Region der endgültigen
OO
Erstarrung der Zielrichtungen ursprünglich
OO
im Geistigen noch bewegbarer Impulse, OO
ist selbst ewiger Gottesmacht aus eigener OO
Satzung jede ändernde Einwirkung verwehrt. OO
Hier ist aller gedanklich vermuteten „All‐ OO
macht” gesetzte Grenze, die ohne Selbst‐ OO
aufgabe Gottes nicht überschritten werden OO
kann! Wären nicht die allermeisten Im‐ OO
pulse, die Ursache irdischen Geschehens OO
sind, noch im bewegbaren ‒ der Ablenkung OO
erreichbaren ‒ substantiell geistigen Be‐ OO
reich zurückgehalten, solange das irgend OO
geistig möglich ist, dann müßte das mensch‐ OO
liche Erdenleben erbarmungslos auf allen OO
aus Gott geschenkten wahrhaftigen „Zu-fall” OO
verzichten und würde gänzlich zum fürch‐ OO
terlichen Ergebnis starren, ausschließlich OO
„mechanisch” bestimmten vorausberechen‐ OO
baren Ablaufs unabänderlicher irdischer OO
Kausalitätsreihen. „Determinismus” in OO
denkbar schauerlichster und: ‒ lang‐ OO
weiligster Gestalt! Man könnte es keinem OO
Menschen verübeln, wenn er darauf ver‐ OO
zichten wollte, ‒ gesetzt, er wäre wirklich OO
dann davon befreit! ‒ ein
solches Leben
OO
weiterzuführen, nachdem er dessen starrer
OO
Unabänderlichkeit innegeworden wäre . . .
OO
Glücklicherweise liegen aber die Dinge
OO
anders, und es ist nicht weniges von dem,
OO
was irdischer Verstandeserkenntnis gemäß,
OO
als unabwendbar
erscheint, vom substan‐
OO
tiellen ewigen Geiste her noch in
andere
OO
Auswirkungsrichtung zu dirigieren.
.Uns im Urlichte Leuchtenden ist es nicht
OO
nur begrüßte geistige Pflicht, alle von unseren
OO
Erdenmitmenschen geschaffenen Impulse so
OO
lange wie irgend möglich in der
geistigen
OO
Zone zurückzuhalten, in deren Bereich alle
OO
Auswirkung noch
bewegbar,
ablenkbar
OO
und
umkehrbar bleibt, ‒ sondern auch
OO
alle unsere Hilfe einzusetzen, um den durch
OO
verderbliche Impulse angetriebenen Wir‐
OO
kungskräften,
vom Geistigen her den größt‐
OO
möglichen Widerstand zu bieten, und ihre
OO
üble Ausgangsrichtung zum noch Rettung
OO
gewährenden Besseren innerhalb des irdi‐
OO
schen Geschehens
umzusteuern. Wo aber
OO
die Auswirkungen der im Willen geschaffenen
OO
Impulse sich bereits der Zone substantieller
OO
Geisteskraft
entwunden haben, in der
jeg‐
OO
licher Impuls seine
primäre Kräftekumu‐
OO
lation hervorbringt, dort ist auch uns
keiner‐
OO
lei Hilfeleistung durch geistsubstantielle
OO
Einwirkung mehr
möglich und wir müssen
OO
zusehen, wie sich nun der in irgend einem
OO
irdischen Willen geschaffene Impuls, seiner im
OO
irdischen Bereich
erstarrten Richtung nach
OO
auswirkt, mag diese Auswirkung Wünsch‐
OO
bares oder Unerwünschtes für
Einzelne
OO
oder
Viele auf Erden herbeiführen.
.Niemals aber ist unsere Hilfe ‒ wo
OO
sie noch
möglich wird ‒ durch gedankliche
OO
Erwägungen, Schlußfolgerungen oder dem
OO
Gehirn entsprossene Urteile über Wert und
OO
Unwert gesetzter Impulse bestimmbar!
.Wir sind aus Ewigem her wahrhaftig
OO
davor gesichert, dem gehirnlichen
Denken
OO
und seinen
ihm gesetzlich eigenen Schluß‐
OO
folgerungen auch dort
vertrauen zu müssen,
OO
wo ihm kein Vertrauen zukommen
kann!
OO
Hilfeleistung und Abwehr sind bei uns ‒
OO
ausnahmslos ‒ nur durch die Forderungen
OO
des urewigen substantiellen Geistes gelenkt,
OO
die hinwieder der lebendigen
Struktur des
OO
Geistes entsprechen.
.Es herrscht im ewigen, allen irdischen
OO
Gehirngedanken unbestimmbar hoch über‐
OO
ordneten substantiellen Geiste
keinerlei
OO
Willkür, und es wäre daher auch denen,
OO
die der ewige göttliche Geist als seine erden‐
OO
hafte Selbstgestaltung in sich bejaht, niemals
OO
eine direkte oder indirekte
geistige Ein‐
OO
wirkung verstattet, wenn eine solche etwa
OO
von gedanklichen oder gefühlsbestimmten
OO
irdischen Urteilen her angeregt würde! ‒
OO
.Die Hilfeleistung aus dem geistigen Rei‐
OO
che der Ursachen her, wie sie nur allein uns
OO
Leuchtenden im Urlichte möglich und da‐ OO
her aus ewiger Liebe gesetzte „Pflicht” ist, OO
hat jedoch sehr wesentlich andere Vor‐ OO
aussetzungen als die jedem Erdenmenschen OO
erreichbare Kunst des wirksamen Betens, OO
die ich in dem Buche „Das Gebet” lehre, OO
das schon ungezählten Gebetsbereiten die OO
Augen dafür öffnete, was rechtes Beten OO
ist und wie es seine Wirksamkeit erhält. OO
Ich verleugne gewiß nicht, daß ich, von mei‐ OO
nem Irdischen her, auch ein Kundiger des OO
Gebetes bin, und Ausübender dessen, was OO
ich in der genannten Lehrschrift lehre, ‒ OO
geistig in meinem Gebet verbunden mit OO
Allen, die auf Erden wahrhaft zu beten ver‐ OO
stehen, einerlei, aus welcher Glaubens‐ OO
überzeugung heraus sie beten lernten! OO
Aber in dieser nun hier gegebenen Dar‐ OO
stellung handelt es sich deutlichst um Dinge, OO
die nur uns Leuchtenden im Urlichte OO
möglich und geboten sind: ‒ nämlich um OO
unsere geistige Einwirkung auf eine, sol‐ OO
chem Einwirken zugängliche Zone inner‐ OO
halb der Struktur des ewigen substantiellen
OO
Geistes. Hier kommt keine
Gebetsinten‐
OO
tion in betracht, sondern
die bedingungs‐
OO
lose Darbietung der im eigenen geisti‐
OO
gen Sein sich auswirkenden geistigen
OO
Schwingungsenergien, zum Dienste im
OO
Bereich dieser Zone, gemäß geistverliehener,
OO
aller irdischen Trübung entzogener „
Ein”‐
OO
Sichten in die
primären, ‒ irdischem Er‐
OO
forschen unzugänglichen ‒ noch bewegbaren
OO
geistigen Ursachen erdenhaften Geschehens.
OO
.Erst dann, wenn die
bewußt oder
ohne
OO
Wissen durch Auswirkung der Seelenkräfte
OO
eines Erdenmenschen im geistigen Reiche der
OO
Ursachen gleichsam „automatisch” gesetzten
OO
Impulse bei ihrem unvermeidlichen Rück‐
OO
prall in die Welt irdischen Geschehens, die
OO
Grenze zwischen dem beweglichen substan‐
OO
tiellen geistigen Zustand und physischer Starr‐
OO
heit, bereits
durchschritten haben, wird
OO
diese oben beschriebene Einwirkung auch
OO
uns Leuchtenden des Urlichtes
unmöglich.
OO
.Vergeblich müht sich der menschliche OO
Verstand, diese Dinge, die viel zu fein sind, OO
als daß sie ihn eindringen lassen könnten, OO
zu ergründen! Wie ein schlechter Detektiv, OO
den seine eigenen Rekonstruktionen eines OO
verborgenen Tatbestandes derart binden, daß OO
er die nächstliegenden Beobachtungsmög‐ OO
lichkeiten übersehen muß, geht er an allem OO
vorüber, was er nicht selbst sich erdachte, OO
und verliert die Wirklichkeit gerade dann OO
am allerweitesten aus den Augen, wenn er OO
ihr in seinen Schlüssen am nächsten gekom‐ OO
men zu sein glaubt. ‒
.Dem Denken zu mißtrauen, wo Erkennt‐ OO
nis irdischer Zusammenhänge nur durch OO
folgerichtige Denkarbeit zu erlangen OO
ist, wäre arge Torheit. Noch weit ärgere OO
Torheit aber ist dort zu finden, wo das Den‐ OO
ken an Aufgaben verschwendet wird, die OO
nicht die seinen sind, so daß es unter OO
allen Umständen nur zu irrigen Resulta‐ OO
ten kommen kann!
.Gewiß darf man über geistige Dinge OO
auch dann nachdenken, wenn man bisher OO
noch nicht den geringsten Schimmer geisti‐ OO
gen Bewußtseins in sich wahrgenommen hat. OO
Man kann ja auch die Installierung einer OO
elektrischen Beleuchtung vornehmen, ohne OO
bereits eine Zuleitung vom allgemeinen OO
Stromkabel zum Hause zu besitzen. So aber, OO
wie gewiß niemand erwarten wird, seine OO
Räume am Abend beleuchtet zu sehen, bevor OO
der Kontakt mit dem Stromnetz des Elektri‐ OO
zitätswerkes hergestellt ist, so darf man auch OO
nicht erwarten, daß geistsubstantielles Be‐ OO
wußtsein jemals im Denken zum Aufleuchten OO
kommen könne, bevor der nur außerhalb OO
aller Denkmöglichkeiten liegende Anschluß OO
des eigenen Bewußtseins an die dem Erden‐ OO
menschen lediglich durch seine geistig be‐ OO
stimmte Empfindungsfähigkeit zugäng‐ OO
liche Schwingungs-Sphäre des ewigen sub‐ OO
stantiellen Geistes effektiv erfolgte.
.Wohl wird das wirklich erlangte Emp‐ OO
findungsbewußtsein der gedanklich unerfaß‐ OO
baren Wirklichkeit, die das Wort: „Gott” OO
andeuten will, in der dem Erdenmenschen OO
normalerweise erschließbaren Region ewi‐ OO
gen Geistes sodann eine unerschöpfliche OO
Anregungsquelle des Denkens bilden OO
und tausenderlei Probleme erhellen, die OO
sich vorher auch durch die intensivste Denk‐ OO
arbeit nicht auflichten lassen wollten, ‒ OO
aber zur Erreichung dieses Bewußtseins OO
im ewigen Geiste ist und bleibt das Den‐ OO
ken nur ein aussichtsloses Bemühen mit OO
absolut ungeeigneten Mitteln!
.Es kann einer auch sein ganzes Erden‐ OO
leben lang Tag für Tag die erhabensten OO
Gedanken über Gott formulieren und OO
„Beweise” des „Daseins” Gottes aufstellen, OO
die selbst dem schärfsten Dialektiker „zu OO
denken geben”, ohne bei dieser Tätigkeit OO
jemals etwas von der Wirklichkeit in sich OO
zu erfahren, die er so gut zu kennen OO
meint! Mißtrauen gegenüber allem, was irdi‐ OO
sches Denken sich über „Gott” zu ergrü‐ OO
beln wußte, ist deshalb nur Regung gesunder, OO
geistig geleiteter Instinkte! ‒
.Gewiß fällt es dem „denkenden” Erden‐ OO
menschen nicht leicht, sich davon zu über‐ OO
zeugen, daß es in ihm eine Bewußtseins‐ OO
möglichkeit gibt, über die zwar, nachdem OO
sie erreicht ist, nach-gedacht werden kann, OO
die aber dem Denken nicht primär als Ziel OO
erreichbar wird, da sie außerhalb aller ge‐ OO
danklichen Erschließungsbereiche liegt. Aber OO
die Erringung dieser Überzeugung ist aller‐ OO
erste Notwendigkeit, wenn das „Empfin‐ OO
dungsbewußtsein” aus seinem Schlafe er‐ OO
wachen soll!
.Ohne dessen bewußt zu werden, ist der
OO
vermeintlich „Gottlose” durch
psychische
OO
Unfähigkeit gehemmt, Gottes ‒ das Wort
OO
hier wieder im umfassendsten Sinne ge‐
OO
meint ‒
empfindungsbewußt zu werden.
OO
In Wahrheit „gottlos”, also Gottes ledig
OO
oder von Gott gelöst,
kann ja kein Erden‐
OO
mensch sein, da das für ihn heißen würde,
OO
im gleichen Augenblick physisch wie im
OO
Psychischen
ein Nichts zu werden, wenn
OO
das möglich wäre. ‒ Es ist immer eine
OO
„Asthenie”, eine
Fähigkeitsschwäche, die
OO
den Erdenmenschen dazu bringt, sich ein‐
OO
zureden, er sei
losgelöst von Gott; ‒ los‐
OO
gelöst
von dem, was Sekunde um Sekunde
OO
allen irdischen Daseins Voraussetzung aus‐
OO
macht, wie immer man diese ewige Kraft
OO
auch mit Worten benennen mag. Der Mensch
OO
mit intakter seelischer Empfindungsfähig‐
OO
keit ist deutlich der ewigen Tatsache be‐
OO
wußt, daß er nicht auf sich selbst gestellt,
OO
sondern die irdische „Darstellung” einer ihn
OO
himmelhoch überragenden Kraftäußerung
OO
ist, auch wenn er eine so weitgehende Frei‐
OO
heit der Eigenformung genießt, daß er leicht
OO
durch sich selbst verführt werden kann,
OO
Ursache und Wirkung im eigenen Dasein
OO
zu verwechseln...
.Jedweder Versuch, die vermeintliche Los‐
OO
gelöstheit von Gott vor sich selbst und An‐
OO
deren zu rechtfertigen ‒ möge er in vul‐
OO
gärer, bramarbasierender Selbstbetäubung
OO
durch das Überschreienwollen der inneren
OO
Warnungen, oder durch ruhiges und vor‐
OO
nehm gehaltenes Beibringen der subtilsten
OO
philosophischen Argumente erfolgen ‒, er‐
OO
weist in Wahrheit die
Verkümmerung
OO
der seelischen Empfindungsfähigkeit
OO
eines Menschen! Wenn der gleiche Mensch
OO
auch über die staunenswertesten Fähigkeiten
OO
zum „
Denken” und sicheren
Schlußfol‐
OO
gern verfügt, so liegt dennoch seine Schwäche
OO
der seelischen Empfindungsfähigkeit offen zu
OO
Tage und kann durch keinerlei denkerische
OO
Leistung aus der Welt geschafft werden.
.Auch der hervorragendste Reiter kann
OO
ein unfähiger Bergsteiger sein, und an nörd‐
OO
lichen wie südlichen Meeresküsten begegnet
OO
man heute noch wetterfesten, alten, erfah‐
OO
renen Fischern, die mehr als ihr halbes
OO
Leben
auf dem Meere zubrachten, ohne
OO
die ihrem Fahrzeug noch irgend übersteh‐
OO
baren Stürme zu scheuen, die aber dennoch
OO
‒ nicht des
Schwimmens kundig sind, so
OO
daß ihr Mut nur
im Zutrauen zu ihrem
OO
Boote begründet ist.
.Das im
Denken erlangbare und zum
OO
Ausdruck kommende Bewußtsein des Men‐
OO
schen dieser Erde ist im Verlaufe von Jahr‐
OO
tausenden derart hypertrophiert, und es ste‐
OO
hen ihm eine solche Menge Entfaltungs- und
OO
Übungsmöglichkeiten zur Verfügung, daß
OO
man um seine weitere Förderung gewiß
OO
nicht besorgt zu sein braucht, ‒ es sei denn
OO
im Sinne ernster Besorgnis um eine Mensch‐
OO
heit, die sich ihm heute immer noch ahnungs‐
OO
los ausliefert, auf Kosten des allein nur durch
OO
geschulte und gepflegte, lebendige
Empfin‐
OO
dungsfähigkeit zu erlangenden Bewußt‐
OO
seins der ewigen Seele...
.Darum sind alle die Einzelstücke, die
OO
zusammen das von mir geformte geistige
OO
Lehrwerk ausmachen, so gestaltet, daß sie
OO
die
seelische Empfindungsfähigkeit
OO
wecken, befreien, und aus ihrer in den aller‐
OO
meisten Seelen erfolgten Verkümmerung zu
OO
neuem lebendigen Wachstum aufrichten. Es
OO
wäre wahrhaftig allzu wenig gewesen, hätte
OO
ich nur
gedankliche Definitionen ge‐
OO
geben, wie sie in unzählbarer Menge schon
OO
durch Denker erdacht wurden, um durch
OO
andere Denker
zerdacht zu werden! Und
OO
was immer in diesem geistigen Lehrwerk
OO
Ausdruck in Worten fand, ist in
geistigem
OO
Sinne ‒ als vom Standpunkt
geistiger
OO
Einsicht her gezeigt ‒ zu „verstehen”, so‐
OO
weit es dem Verstande
zugänglich werden
OO
kann.
.Wie wollte man auch, angesichts aller
OO
Schrecken, die der Erdenmensch seit Jahr‐
OO
zehnten für den Nebenmenschen ersinnt,
OO
meine Worte als aus
irdischer Einsicht
OO
her gemeint deuten, wenn ich davon rede,
OO
daß des Menschen Bahn wieder an der
OO
Schwelle eines jener lichten Höfe angelangt
OO
ist, die auch inmitten tiefster Finsternis zu‐
OO
zeiten neue Hoffnung für die geistige Er‐
OO
hellung geben?! ‒
.Wie wollte man begreifen, daß ich Hut‐
OO
tens bekanntes Wort zitiere: „Es ist eine
OO
Lust zu leben!” ‒ und diese Behauptung
OO
ausdrücklich auf die heutige und kommende
OO
Zeit beziehe, wenn man nicht als aus
rein
OO
geistiger Einsicht her gesehen und erfühlt
OO
empfindet, was da gemeint ist?! ‒
.Aber alle inneren Unruhen, alle undurch‐
OO
bildeten Triebe und Dränge nach „
ganz
OO
Neuem”,
Andersgeartetem, die jetzt
OO
gespenstige Trennungswälle und Haßburgen
OO
zwischen Menschen und Menschen aufrichten,
OO
sind nur dann sachlich richtig der treibenden
OO
und drängenden
wirklichen Ursache nach
OO
zu begreifen, wenn man eben um das ‒
OO
geistige! ‒ Angelangtsein „an der Schwelle
OO
eines jener lichten Höfe” (Sonnen- und Mond‐
OO
ringe sind hier als Bild benützt!) weiß. Es
OO
ist kein einziger irdisch normal gehirn‐
OO
bewußter Mensch zu dieser Zeit im Dasein,
OO
der nicht dieses
geistig-kosmische Nahe‐
OO
sein einer
Umgestaltung des Erdenlebens
OO
in irgend einem Grade zu fühlen bekäme,
OO
aber die übergroße Mehrzahl der Menschen
OO
auf Erden deutet dieses Fühlen
falsch, indem
OO
sie
in das materielle irdische Gebiet der
OO
Außenwelt projiziert und
hier finden zu
OO
können meint, was sich
im ewigen sub‐
OO
stantiellen Geiste ‒ soweit er dem Erden‐
OO
menschen zugänglich werden kann ‒ in
OO
Wahrheit schon für Wenige ereignet
hat,
OO
und in einem heute erst sachte und zö‐
OO
gernd beginnenden Zeitalter,
nach und
OO
nach für Viele ereignen
wird! ‒ Und
OO
wahrhaftig ist es nur
erst für die Weni‐
OO
gen bereits „eine Lust zu leben”, die im
OO
eigenen Empfindungsbewußtsein sich schon
OO
als Vorerben einer helleren geistigen Zu‐
OO
kunft erkennen!
.Daß diese kommende Erhellung und
OO
Erleuchtung aus dem ewigen Geiste alsdann
OO
auch in das alltägliche
äußere irdische Leben
OO
der Menschen auf Erden ausstrahlen wird,
OO
unterliegt nicht dem leisesten vernünftigen
OO
Zweifel, aber von aller Vernunft entblößt
OO
ist die lächerlich törichte Anmaßung irdischen
OO
Denkens, gänzlich von sich aus das irdische
OO
Außengeschehen, auf die Dauer, nach dem
OO
Vorbild
gehirngezeugter Vorstellungen
OO
gestalten zu können, und seien diese Vor‐
OO
stellungen auch noch so ‒ verführerisch!
OO
.Immer aber ist es nur das unverkümmerte,
OO
wache
Empfindungsbewußtsein, das da
OO
imstande bleibt, Wahrheit und Wahn mit
OO
sicherer Zuverlässigkeit auseinanderzuhalten,
OO
und es hat, was eben diese
Zuverlässigkeit
OO
anbelangt, auch vom schärfsten gedanklichen
OO
Erschließen her nie und nimmer irgend‐
OO
welche ernst zu nehmende Konkurrenz zu
OO
befürchten.
.Darum handelt es sich heute vor allem
OO
und mehr als je darum, die erdenmensch‐
OO
liche Empfindungs-
Fähigkeit aus ihrer
Ver‐
OO
kümmerung zu erwecken! Diese Fähigkeit
OO
ist zwar in jedem irdischen Menschen bis zu
OO
gewissem Grade noch
vorhanden, aber durch
OO
Angst, ihrer nicht richtig mächtig zu sein,
OO
sowie durch die Scheu vor jeglichem
Ver‐
OO
such, sie zu gebrauchen, bei den Allermeisten
OO
dermaßen
entartet, daß es vieler Geduld
OO
und der tagtäglich ganz bewußt erneuerten
OO
innerlichen Zuversicht bedarf, um sie aus
OO
der Verkümmerung heraus zu kraftvoller
OO
Entwicklung zu bringen.
.Diese Entfaltung der
Fähigkeit zur
OO
Wahrnehmung des substantiellen ewigen
OO
Geistes in seiner ihm eigenen Struktur,
OO
kann im Menschen dieser Erde in der
OO
beginnenden Zeitperiode erreicht werden,
OO
als Folge des Angelangtseins der
geistig‐
OO
kosmischen „Bahn” des Erdverhafteten an
OO
einem der „lichten Höfe”, von denen ich
OO
sprach, ‒ und es ist wahrhaftig „eine Lust”
OO
zu leben in dieser beginnenden Zeit, für
OO
jeden Menschen, der bewußt dazu fähig wird,
OO
ihre
geistige Gestaltung mitbestimmen zu
OO
dürfen, denn es handelt sich ja hier um nichts
OO
Geringeres als das Freiwerden des vergäng‐
OO
lichen irdischen Lebens für die ihm aufnehm‐
OO
baren Einwirkungen substantiellen ewigen
OO
Gottesgeistes! ‒
.Es ist kein Wunder, daß die ganze
OO
menschliche Natur sich durch dieses von ihr
OO
vorgefühlte, aber ihr noch nicht deutbare
OO
Anderswerdenwollen der
geistig-kos‐
OO
mischen Einflüsse auf das irdische materielle
OO
Leben,
erregt und
zur Unruhe gedrängt
OO
fühlt, in der irrigen Meinung, daß sich ein
OO
Neues in ihr rege, was
auf Grund ver‐
OO
standesmäßiger Erwägungen ‒ die
OO
sich ja auch mit Vorliebe der
Affekte als
OO
Attrappen bedienen ‒ von ihr im irdischen
OO
Außenleben geschaffen werden wolle.
.Gerade darum aber handelt es sich
OO
nicht! ‒
.Alles, was aus
verstandesmäßiger Er‐
OO
wägung her in das Blickfeld des Erden‐
OO
menschen gelangt, ist ‒ von gewissen
OO
grundlegenden, rein mathematischen Er‐
OO
kenntnissen allenfalls abgesehen ‒ : „
Pro‐
OO
visorium”, und selbst höhere
mathema‐
OO
tische Erkenntnis dürfte zuweilen provi‐
OO
sorischen Charakters sein. (Das mögen die
OO
Mathematiker entscheiden!) In jeder Wissen‐
OO
schaft, jeder Praxis der Technik und jeder
OO
Form gesellschaftlichen Lebensverbandes,
OO
die aus gehirnlichen Denkschlüssen, Beo‐
OO
bachtungen, Erfahrungen und affektbetonten
OO
Folgerungen her ihre Direktiven empfangen,
OO
reiht sich so
ein Provisorium an das
an‐
OO
dere, wobei die Aufstellung eines neuen
OO
immer ‒ zu Recht oder zu Unrecht ‒ so‐
OO
lange als Fortschritt, Vertiefung der Ein‐
OO
sicht, oder Verbesserung angesehen wird,
OO
bis ein
allerneuestes Provisorium Geltung
OO
erlangt.
.Jedes gerade geltende verstandes‐
OO
mäßige Provisorium der Erkenntnis, der
OO
Weltansicht und der Lösungsbereitschaft
OO
wirtschaftlichen, physikalischen, chemischen,
OO
wie mechanisch technischen Problemen ge‐
OO
genüber, wirkt eine zeitlang ‒ und mit‐
OO
unter sehr lange Zeit! ‒ mit hypnotischer
OO
Gewalt auf die in betracht kommenden Ge‐
OO
hirne, denn es ist ihnen Anlaß zu unge‐
OO
wollter, weil unbewußter
Selbsthypnose,
OO
aus der auf jedem Einzelgebiet wieder eine
OO
unberechenbare Menge von Selbstsuggestio‐
OO
nen hervorsprießen wie Pilze nach warmen
OO
Regennächten. Jede
Wahl und
Wertung
OO
ist infolge solcher Selbsthypnotisierung
un‐
OO
möglich gemacht, bis irgendwo Einzelne
OO
doch durch besondere Umstände ihrer Frei‐
OO
heitsbenommenheit innewerden, um kraft
OO
ihrer wiedererlangten Urteilsfähigkeit die
OO
bisherigen Wege abzulehnen und neue zu
OO
bahnen, die aber
auch nur wieder
neue
OO
Provisorien sind. ‒
.Was dem Erdenmenschen jedoch, durch
OO
die
Entfaltung seiner verkümmerten
Emp‐
OO
findungsfähigkeit, aus dem ewigen sub‐
OO
stantiellen Geiste her
aufnehmbar werden
OO
soll, ist zuerst die hohe Geistesmacht des
OO
Schutzes gegen das ungewollte Verfallen
OO
in irgend eine Art der Selbsthypnose aus
OO
eigenen erdgebundenen Gedankenkräften. Er
OO
soll nicht der Sklave seiner selbst bleiben,
OO
sondern aus ewigem Lichte
Herr seines ge‐
OO
danklichen Meinens, Fürwahrhaltens und
OO
exakten Wissens werden, der frei von aller
OO
hypnotischen Bindung an Provisorien, in
OO
untrüglicher Sicherheit wählt und wertet
OO
nach einer
geistigen Einsicht, die nur dem
OO
Ewigen in ihm offenbar werden kann!
.Dann aber wird er wahrhaft auch von
OO
aller
Angst vor
Gott frei, die aus der
OO
Schwäche der Empfindungsfähigkeit genährt,
OO
den Menschen dazu verführen kann, sich
OO
„gottlos” zu wähnen, nur um sich dadurch
OO
solcher Angst zu erwehren! ‒
.Nehmt auf, was ich euch bringe, wie ihr
OO
es aufnehmen
könnt, aber seid
um eurer
OO
selbst willen, willens, euch den immer
OO
nur provisorischen, gehirnerzeugten „
Hyp‐
OO
nosen” zu entziehen, damit ihr
zu geisti‐
OO
gem Erwachen gelangt, das euch nicht wie‐
OO
der in die trüben Bereiche der durch euch
OO
selber euch suggerierten Träume zurück‐
OO
fallen lassen wird!
.Ich habe nicht die leiseste Absicht, euch
OO
irgendwohin zu führen, wohin ihr
nicht
OO
wollt. Nur jenes Ziel, das ihr, noch auf
OO
Irrwegen,
selbst zu erreichen strebt, will
OO
ich euch auf sicheren Pfaden auch
wirklich
OO
erreichen lehren!
.Unter denen, die sich vor sich selber OO
„gottlos” glauben, sind nicht wenige, die OO
voreinst allzusehr litten unter der Furcht OO
vor dem „Gegenstand” eines ihnen aufge‐ OO
zwungenen Fürwahrhaltens, der ihnen ver‐ OO
pflichtend und drohend als „Gott” dar‐ OO
gestellt worden war. Diese „Furcht des OO
Herrn” ließ manch einen dahin gelangen, OO
daß er ‒ seiner Schwäche und „Sündhaftig‐ OO
keit” vermeintlich unwiderlegbar bewußt ‒ OO
kaum mehr vom Boden aufzusehen wagte, OO
aus Angst, den Gegenstand seines Fürchtens OO
plötzlich vor Augen zu erblicken. So schuf OO
sich der in solcher Bedrängung lebende OO
Gottesfürchtige Vor-Wand auf Vor-Wand OO
um sich vor dem vermeintlichen Gotte ver‐ OO
steckt zu wissen, bis endlich Zweifel die OO
Angst ermatten ließen und den Gequälten OO
frugen, ob er sich nicht etwa vor etwas zu
OO
verbergen suche, das allen Grund habe, sich
OO
vor ihm selbst zu verbergen? ‒
.Und wenn dann der vorher durch Furcht
OO
Bedrückte es wagte, das Haupt zu
erheben,
OO
so gewahrte er alsbald ein aus
Hirngedan‐
OO
ken gestaltetes Gebilde, dem seine
eigenen
OO
Gedanken sich mehr und mehr „gewachsen”
OO
fühlten, bis sie es allmählich
aufzulösen
OO
vermochten und er damit des vermeintlich
OO
zu Fürchtenden sich entledigt hatte.
.Aus dem „Gottesfürchtigen” war ein
OO
„Gottesleugner” geworden!
.In Wahrheit aber war nichts anderes
OO
geschehen, als daß eine dem Fürwahrhalten
OO
dargebotene
Vorstellung sich als irrig er‐
OO
wiesen hatte, wonach der bisher durch sie
OO
Bedrängte in seiner Enttäuschung den Mut
OO
nicht mehr in sich fand, nun noch weiter
OO
und nun
erst recht, nach der
Wirklich‐
OO
keit zu suchen.
.Was aber
in Wirklichkeit ‒
Gott!
OO
‒ ist, das kann
niemals in
Furcht, son‐
OO
dern allein nur
in Liebe empfunden und
OO
empfindungsbewußt werden!
.In
Gott ‒ so wie Gott
wirklich ist ‒
OO
findet sich weder Grimm noch Zorn, weder
OO
Vergeltungslust noch Rachedurst, und auch
OO
keine andere vermeintliche „Eigenschaft”,
OO
die zu „fürchten” wäre.
Gott ist
Liebe und
OO
Gnade! ‒ Liebe, seiner selbstgezeugten
OO
essentiellen Natur nach, und Gnade in
OO
ebendieser „Natur”, aber aus dem Emp‐
OO
finden dessen, was
außerhalb ihrer exi‐
OO
stiert, und was
nicht „Liebe aus sich sel‐
OO
ber” ist!
.Doch, nichts liegt mir ferner, als Theo‐
OO
logie betreiben zu wollen, und so sei nur
OO
gesagt, daß es auch für den räudigsten
OO
„Sünder” keine
Furcht vor Gott hinfort
OO
mehr geben darf, ‒ wohl aber:
Scham!
OO
.Es ist vermessen, unbegründet und ver‐
OO
ächtlich,
Gott gegenüber das gottfremdeste
OO
aller menschlichen Gefühle in sich zuzu‐
OO
lassen und Gott zu „
fürchten”, aber es ist
OO
durchaus der in Gott begründeten Relation
OO
des Menschendaseins zu dem, was Gott
ist,
OO
angemessen, ‒ tiefste
Scham in sich zu
OO
erwecken, sobald man erkennt, daß man zu
OO
träge, zu lüstern oder zu feige war, um seine
OO
Fähigkeiten so gebraucht zu haben, wie man
OO
sie hätte gebrauchen können,
ohne sich
OO
selbst vor Gott
beschämt fühlen zu müs‐
OO
sen. Nur
Scham ist dem Fehlbaren ‒
OO
Liebe und Gnade gegenüber ‒ geistnatur‐
OO
entsprechend,
nicht aber: ‒
Furcht! ‒
OO
Wo der Fürchtende
zurückweicht, weil
OO
er Schädigung entgehen möchte, dort ist
OO
der Mensch, der
Scham empfindet über
OO
sein zuvor erwiesenes Verhalten, bereits auf
OO
dem Wege, seine Versäumnis oder seinen
OO
geschehenen Rückschritt auszugleichen und
OO
wieder voran zu schreiten.
.Furcht ist ein hemmendes Gespenst,
OO
das allen Mut
erstickt, ‒
Scham aber
OO
eine fördernde Hilfe, die kraftvoll
neuen
OO
Mut
erweckt!
.Es ist natürlich hier nicht von
sexueller
OO
Scham die Rede, die darauf beruht, daß der
OO
Mensch, der sich körperlich tierischer Natur
OO
weiß, in bestimmten Relationen zu seinen
OO
Nebenmenschen
nicht als Tier
erscheinen
OO
und
nicht als Tier
gewertet werden will, ‒
OO
oder aber aus
ästhetischen Gründen, be‐
OO
stimmt durch Eitelkeit, seine tierhafte Gestalt
OO
nur darum zu verhüllen und vor anderen zu
OO
verbergen sucht, weil er ihre sichtbaren
OO
Mängel nicht gesehen wissen möchte. (Wie
OO
weitgehend daneben die
sexuelle Scham
OO
durch
Konvention bedingt ist, zeigen
OO
die verschiedenen Anschauungen exotischer
OO
Völkerschaften über das,
was zu verhüllen
OO
sei am Körper und was
nicht, wobei
OO
auch
metaphysische Anschauungen mit‐
OO
bestimmend sein können, so daß der in
OO
einem blickgeschützten Park Indiens „mit
OO
den vier Weltgegenden bekleidete” [das
OO
heißt: völlig nackte!] hochgebildete Sannyâsi
OO
sehr ungehalten wäre, wenn der ihn auf‐
OO
suchende, des Sanskrit kundige europäische
OO
Gelehrte es sich einfallen ließe, die Be‐
OO
kleidungsfrage in der gleichen, für ein
OO
abnorm heißes Klima recht praktischen
OO
Weise zu lösen. Nach des weltabgeschieden
OO
lebenden Einsiedlers Ansicht hat nur ein
OO
Mensch, der geistig so hoch emporgelangte,
OO
daß er alles Irdische ‒ seiner Meinung
OO
nach ‒ unter sich zurückließ, das heilige
OO
Recht, gänzlich auf jede Verhüllung seines
OO
Körpers zu verzichten, nicht aber der nur
OO
zu Gehirnwissen gelangte Mann, der ihm
OO
gegenübersitzt um mit ihm metaphysische
OO
Fragen gedanklich zu erörtern.)
.Die
Scham der Seele
vor Gott, von
OO
der ich hier sage, daß sie die
Furcht Gottes
OO
ablösen soll, ist Folge
der Erkenntnis
OO
des eigenen Versagens, wo die Kräfte
OO
der Seele ausgereicht hätten,
Widerstand
OO
gegen die Verlockung zu seelisch nicht ge‐
OO
mäßem Gedankengebrauch, wie zu seelisch
OO
unverantwortlichem Reden oder Tun, zu
OO
leisten!
.Aus dieser
Scham vor Gott: sich selber
OO
und seinen gegebenen Kräften
nicht ent‐
OO
sprochen zu haben, obwohl man dazu
OO
imstande gewesen wäre, resultiert ‒ wenn
OO
die Scham wirklich
echt ist ‒ unweigerlich
OO
ein Willenswiderstand gegen
neuerliches
OO
Versagen, der schon an sich
ein Voran‐
OO
schreiten darstellt, weil er den Menschen
OO
veranlaßt, nach allen Mitteln und Wegen
OO
zu suchen, die dienlich dazu sein könnten,
OO
weiterhin der Herzensträgheit, Hemmungs‐
OO
losigkeit und Lüsternheit
zu entgehen.
OO
Scham in
dieser Form ist die mächtigste
OO
Erweckerin aus einem bis dahin traumhaft
OO
verlebten Leben! Alle vorhandenen Kräfte
OO
seelischer Erneuerung werden durch sie
OO
wachgerüttelt und zu wachsamer Tätigkeit
OO
aufgerufen.
.Die in solcher Scham der Seele vor Gott
OO
Erwachenden zu sich selbst, sind für alle
OO
Ewigkeiten
be-
kehrt: ‒ das heißt
umge‐
OO
kehrt aus ihrer von Gott
abgekehrten
OO
Richtung ihres gesamten irdischen Strebens
OO
zu der
Hinwendung auf Gottes Wirk‐
OO
lichkeit.
Gott ist ihnen nicht mehr ein
OO
Gegenstand des Fürwahrhaltens, an den
OO
man zwar „glauben”, den man aber auch
OO
„leugnen” kann, sondern
erlebtes Fak‐
OO
tum: ‒ unangreifbare, allersicherste „Ge‐
OO
gebenheit”,
gegeben durch sich selbst!
OO
Wer einmal bis hierher gelangte, der ist für
OO
alle Zeiten gesichert davor, jemals wieder
OO
an dem „Dasein” Gottes ‒ also an Gottes
OO
substantiellem geistigen „
Sein” ‒ zwei‐
OO
feln zu
können, denn er hat eben dieses
OO
„Sein” ja
in sich selbst wach und nüch‐
OO
tern
erlebt! ‒
.Es ist ihm für alle Zeiten
unmöglich
OO
geworden, sich selbst für „gottlos” zu halten,
OO
aber auch alle „Furcht” vor Gott hat ihn
OO
verlassen, weil er in sich untrüglich er‐
OO
kannte, daß es
nichts in Gott gibt, was
OO
von dem Menschen der Erde
zu fürchten
OO
wäre!
.Gar nicht selten aber versteckt sich hinter
OO
der vermeintlich empfundenen, konventio‐
OO
nell in manchen Kreisen so hoch gewerte‐
OO
ten „Gottesfurcht” nichts anderes, als platte
OO
Lebensangst, die dem Verängstigten nur
OO
als „Furcht vor Gott”
verstehbar erscheint.
OO
.Ein solcher Mensch ist dann freilich
OO
durchaus nicht bereit, in sich
Scham der
OO
Seele vor Gott zu empfinden, sondern seine
OO
„Gottesfurcht” ist Auswirkung verängstigten
OO
Hasses gegenüber der halb gläubig, halb
OO
abergläubisch vermuteten geistigen Instanz,
OO
von deren Reagieren auf sein Denken, Reden
OO
oder Tun er pädagogisch gemeinte absicht‐
OO
liche Schädigung seines Daseins und Beein‐ OO
trächtigung des damit verbundenen Befrie‐ OO
digungsgefühls fürchtet. Der als „Gegen‐ OO
stand” des Glaubens angenommene „Gott” OO
eines derart aus purer Lebensangst „Gottes‐ OO
Fürchtigen” steht diesem nur im Wege OO
und bedeutet ihm desto ärgerlichere Störung, OO
je fester er an ihn glaubt. ‒ An dem ei‐ OO
genen Verhalten Kritik zu üben, fällt ge‐ OO
rade einem derart durch sich selbst Ver‐ OO
ängstigten am allerwenigsten ein. Wie sollte OO
er also dazu gelangen, Scham vor Gott zu OO
empfinden? ‒ Vermeintlich dann doch OO
eines Tages Gott „los” geworden, ahnt der OO
Mensch, der nun sich einzureden versteht, OO
daß sein Tun und Lassen lediglich in sein OO
eigenes Belieben gestellt sei, niemals, ‒ OO
daß er nur um entsetzlichen Preis sich OO
Lösung aus seiner Lebensangst erkaufte, OO
die ihm vordem einst „Gott” geheißen OO
hatte!
.Unzähligemale zitiert, ist doch nur sel‐ OO
ten das Wort des in seiner Skepsis weg‐ OO
werfend und müde resignierenden römi‐ OO
schen Prokurators zu Jerusalem in dem nur OO
verächtlichen und überheblichen Sinne OO
verstanden worden, in dem es die Welt der OO
Zeit des Johannesevangeliums verstehen OO
mußte und allein verstehen konnte. Es OO
wird ja als die Antwort des Prokurators OO
auf die Angabe des vor ihm Angeklagten OO
berichtet, daß dieser in die Erdenwelt ge‐ OO
kommen sei, um die Wahrheit zu künden, OO
und daß die in sich selber Wahrhaftigen OO
ihn gewiß zu verstehen wüßten! Lächer‐ OO
lich und nur für den offenbar allzu engen OO
Gesichtswinkel des vor ihm Angeschuldigten OO
zeugend, mußte dem Manne antiker Bildung OO
die Berufung des hilflos ihm Überantwor‐ OO
teten ‒ an dem er „keine Schuld” fand ‒
OO
erscheinen, wenn dieser nichts anderes an‐
OO
zuführen wußte, als daß er die „
Wahrheit”
OO
zu bringen wisse! ‒ Hatten nicht römische
OO
und griechische Weltweise Widersprechen‐
OO
des genug zu sagen gewußt, wenn es um die
OO
Frage nach letzter „Wahrheit” ging, und nun
OO
wollte dieser arme todesbedrohte religiöse
OO
Wanderlehrer sich gar „
die Wahrheit” zu
OO
Hilfe holen! ‒ Wie harmlos mußte im
OO
Grunde seine, von der fanatisch unduldsa‐
OO
men jüdischen Priesterschaft sicherlich arg
OO
überschätzte Lehre sein, wenn dieser arme
OO
wunderliche Tor nicht einmal wußte, daß
OO
doch selbst der geübteste philosophische
OO
Spürsinn vor der Frage versagte, was denn
OO
unangreifbar sichere, unbedingte „Wahrheit”
OO
sei!? ‒
.So ungefähr sahen die Argumente aus,
OO
die hinter der achselzuckend hingeworfenen
OO
und keinerlei Antwort erwartenden Frage
OO
zu suchen sind, in der so knapp wie ein‐
OO
deutig über die zynische Skepsis einer an aller
OO
Erkenntnismöglichkeit zweifelnden Zeit, im
OO
Bilde des Beispiels eines Einzelnen, berich‐
OO
tet werden sollte!
.Man wird nicht lange zu suchen brau‐
OO
chen, um gänzlich gleicher übermüdeter
OO
Resignation auf jede
Gewißheit Ewigem,
OO
Seelischem, Göttlichem gegenüber, auch in
OO
den heutigen Tagen zu begegnen, ‒ und
OO
ebenso begegnet man schon in geringer Ent‐
OO
fernung von den Kreisen wirklicher Gläu‐
OO
bigkeit, dem auch im späten Rom geläufig
OO
gewordenen „Jargon”, über Gott und Gött‐
OO
liches schamlos zu reden, wo man längst
OO
alles „überwunden” zu haben wähnt, was
OO
die mißbrauchten Worte meinen.
.Es braucht keinen besonderen Scharfsinn,
OO
um zu erkennen, daß Menschen, die zu sol‐
OO
cher seelischen Armut herabgesunken sind,
OO
nur durch unsägliche
Schwäche der Emp‐
OO
findungs-
Fähigkeit zu der bei ihnen kon‐
OO
statierbaren Verkümmerung
entarten konn‐
OO
ten. ‒ Heute, wie ehedem und wo immer! ‒
OO
.Pathologisches seelisches
Unvermögen!
OO
.Daß der Erkrankte seiner Erkrankung
OO
nicht bewußt zu werden vermag,
fördert
OO
nur die
Auswirkungsmacht seiner Krank‐
OO
heit!
.Wer bereits
weiß, wie krank er ist und
OO
wo seine Krankheit ihren Sitz hat, der ist
OO
auch schon auf dem Wege zur Gesundung,
OO
vorausgesetzt, daß die gegebene Konstitution
OO
Heilung noch zuläßt, und die rechten Mittel
OO
angewendet werden, um die Wandlung zum
OO
Bessern herbeizuführen. Das ist im Bereiche
OO
des unsichtbaren
psychischen Organismus
OO
durchaus nicht anders als wie in dem Le‐
OO
bensgebiet des
physischen, auf
sinnen‐
OO
hafte Wahrnehmung beschränkten mensch‐
OO
lichen Körpers!
.Nun ist zwar die Wiederaufrichtung und OO
Erkräftigung des verkümmerten seelischen OO
Empfindungsvermögens gewiß nicht so leicht OO
zu erreichen wie die Beseitigung eines leich‐ OO
ten, nach etwelcher Überanstrengung aufge‐ OO
tretenen körperlichen Schwächeanfalls, aber OO
sie ist in vielen Fällen dennoch durchaus OO
möglich, solange dem Menschen noch die OO
Resonanzkräfte seines irdischen Körpers als OO
Heilfaktoren zur Verfügung stehen, wenn er OO
nur wirklich mit aller Zuversicht zur Ge‐ OO
sundung seiner seelischen Empfindungsor‐ OO
gane gelangen will, ‒ so, wie auch ein am OO
physischen Erdenkörper Erkrankter den OO
Willen zur Gesundung in sich tragen muß, OO
soll ihm ‒ falls die organischen Voraus‐ OO
setzungen gegeben sind ‒ Genesung wer‐ OO
den! Da aber in der geistig seelischen Sphäre OO
unzählige Hindernisse fortfallen, die in den OO
Bereichen physischer Körperlichkeit zuweilen OO
wirklicher Heilung entgegenstehen, so sind OO
auch die Möglichkeiten unverhoffter Heilung OO
alldorten unvergleichlich ausgebreiteter. OO
.Freilich genügt es wahrhaftig nicht,
OO
über die in religiös bestimmten Bezirken
OO
gängigen und als „unwiderleglich” betrachte‐
OO
ten „
Gottesbeweise” zu meditieren oder
OO
sonstwie Gott in
Gedanken-Netzen einfangen
OO
zu wollen! Es muß vielmehr die
Wirklich‐
OO
keit empfunden werden im eigenen Inner‐
OO
sten! Kein bloßes Beglücktsein über die
OO
Ergebnisse gedanklicher Spekulation!
.Um die verkümmerte Empfindungsfä‐
OO
higkeit so zu erkräftigen, daß der Erden‐
OO
mensch in sich selber
gottesbewußt zu
OO
werden vermag, ist die Erweckung freier
OO
und froh zuversichtlicher
Bereitschaft,
OO
Gottes inne werden zu wollen, nötig.
OO
.Diese Bereitschaft verlangt kein
Glau‐
OO
bensbekenntnis und keine verstandes‐
OO
mäßig erklügelte oder gar aus gewollten
OO
Gefühlsüberschwängen erzeugte
Vorstel‐
OO
lung, sondern besteht nur im Willen, das,
OO
was des eigenen
übertierischen Bewußt‐
OO
seins „
Ursache” ist, in dieses und zugleich
OO
in das erdentierische Bewußtsein
aufneh‐
OO
men zu wollen, ohne irgendwelche Hin‐
OO
dernisse durch selbstgesetzte Meinungen zu
OO
schaffen. Es ist im Grunde nur
Allerein‐
OO
fachstes hier als Voraussetzung gefordert,
OO
aber zugleich damit ein Beiseitelassen aller
OO
erdenmenschlichen Neigung, Einfaches zu
OO
komplizieren!
.Alles, was von uns Leuchtenden im Ur‐
OO
licht aus dem in uns selber Gottes Bewuß‐
OO
ten her über Gott gesagt werden kann, will
OO
nicht „Vorstellungen” schaffen, sondern die
OO
Wirklichkeit in Worten
um-
schreiben.
OO
Aber jedes Wort jeder Sprache muß bei
OO
solcher Umschreibung unumgänglich seine
OO
Unzulänglichkeit bekennen. Es kann nur
OO
zur
Richtungsweisung dienen, ‒ kann
OO
zeigen, wie und wo das höchste aller gei‐
OO
stigen Ziele zu
erreichen ist, ‒ kann aber
OO
niemals
das Ziel selbst zum Gegenstand
OO
einer Darstellung machen.
.So ist ‒ in rein
geistigem Sinne ge‐
OO
meint ‒ sehr wohl zu sagen: ‒
Nicht der
OO
Mensch ist Gott, aber
Gott ist „
Mensch”,
OO
doch kann diese Rede dem nur richtung‐
OO
weisend werden, der bereits in sich selber
OO
zur Gewißheit gelangte, daß ihm das Men‐
OO
schentier in das er sich irdisch gefesselt fin‐
OO
det, nicht als „der Mensch” gelten darf, son‐
OO
dern unerbittlich und unbedingt nur als
OO
irdisch animalisch zeitweilig nötiger Aus‐
OO
drucksorganismus, in dem sich jedoch ebenso
OO
die niederste Bestialität wie die höchste Gei‐
OO
stigkeit Ausdruck zu schaffen vermag. Erst
OO
dort, wo dem ewigen Geistesfunken, der
OO
sich in jedem zur Welt gekommenen neuen
OO
Menschtierwesen Eingang zu schaffen sucht
OO
und zuerst auch
aufgenommen wird, vom
OO
Tierhaften her, der tiergemäße Organismus
OO
für alle Dauer als Ausdrucksmittel
über‐
OO
lassen wurde, ist füglich vom „
Menschen”
OO
zu reden! ‒ Nicht aber dort, wo dem
OO
ewigen Geistesfunken vom Tierischen her
OO
die Ausdrucksmöglichkeit dauernd
versagt
OO
wird, und der vermeintliche Mensch nur das
OO
vielseitiger Entwicklung fähige bloße
Tier
OO
noch ist, das als einziges unter allen Erden‐
OO
tieren durch sein Dasein Matrize des ewigen
OO
substantiellen Geistes in dieser Sinnenwelt
OO
hätte sein können.
.Wahrhaftig: ‒
Gott ist Mensch! Wer
OO
aber wollte auch nur einen Augenblick daran
OO
denken, das Wort „Mensch” könne hier das
OO
Erdentier meinen, das des ewigen Men‐
OO
schen sinnlich wahrnehmbare Ausdrucksge‐
OO
staltung in seinem Tun und Lassen auf
OO
Erden zu
werden vermag!?
.Es ist jedoch hier auch keineswegs vom
OO
ewigen Geistesmenschen in einem
indivi‐
OO
duell gemeinten Sinne die Rede, sondern
OO
von dem
aus sich selbst urewig be‐
OO
stimmten geistigen Sein, in dem
alles
OO
lebt, was substantieller
geistesmensch‐
OO
licher „Natur” ist. Gott ist die tröstlichste
OO
Gewißheit, die dem zum Wiedererwachen sei‐
OO
ner Empfindungsfähigkeit gelangten Men‐
OO
schen dieser Erde werden kann! Aber
Gott ist
OO
nicht ein gedanklich definierbares „Wesen”,
OO
sondern
das ewige geistige Menschsein
OO
an sich, das sich als „männlich” und „weib‐
OO
lich” und zugleich in dem, was seiner ewigen
OO
Zeugung ewige „Frucht” ist, darlebt ‒ Ur‐
OO
sprung und Ursache allen Geistesmenschen‐
OO
tums ‒, wie auch des Geistesfunkens im
OO
tierverhafteten Menschen dieser Erde...
OO
.In den Benennungen: „
Ursein” ‒ „
Ur‐
OO
licht” ‒ und „
Urwort” ist das bezeich‐
OO
net, was in dem in mir
Gottesbewußten
OO
die stets gegenwärtige
Wirklichkeit Gottes
OO
ausmacht. Ich brauche meine Verstandes‐
OO
kräfte wahrhaftig nicht, um zu meinen, mir
OO
geistig eröffneten Einsichten zu kommen,
OO
wohl aber ‒ und in einer zuweilen selbst
OO
physisch peinigenden Weise ‒, um immer
OO
wieder zu kontrollieren, inwieweit meine
OO
Darstellungsform von allem Vermeidbaren
OO
freibleibt, was Mißdeutung und Irrtum be‐
OO
wirken könnte, statt jedes Abirren unmög‐
OO
lich machende,
eindeutige Klarheit zu
OO
schaffen. So sind denn alle Schriften, die
OO
nach dem Abschlußband meines geistigen
OO
Lehrwerkes „Hortus conclusus” noch ent‐
OO
standen,
Führungen zu dem, was in den
OO
Schriften dieses Lehrwerkes bereits von An‐
OO
fang an gesagt worden war. Obwohl ich im‐
OO
mer wieder gerne glaubte, daß nichts von
OO
dem, was ich niedergeschrieben hatte, je‐
OO
mals einer Kommentierung
bedürfen könn‐
OO
te, mußte ich doch mit der Zeit zu meiner
OO
Bestürzung erfahren, daß ich mit allzuviel
OO
nüchtern objektivem Aufnahmewillen ge‐
OO
rechnet hatte. Zu arg sind die Gehirne ver‐
OO
wirrt durch anerzogene Begriffsgewöhnun‐
OO
gen, die sich niemals mit der bestehenden
OO
Wirklichkeit im substantiellen ewigen
OO
Geiste in Einklang bringen lassen können!
OO
.So nahe ich allerdings in meinen Wor‐
OO
ten dem Ewigen komme, aus dem ich als
OO
Mensch meinen Mitmenschen Kunde zu ge‐ OO
ben verpflichtet bin, so wenig kann ich ver‐ OO
hüten, daß auch die dem Ewigen nächsten OO
Worte noch: ‒ Umschreibungen bleiben OO
müssen, deren höchste Werte nicht in dem OO
liegen, was sie dem Verstande etwa zu OO
„erklären” vermögen, sondern in den nur OO
der Seele erfahrbaren realen substantiell OO
geistigen Kräften, deren Träger sie bei OO
ihrer Gestaltung ein für allemal wurden. OO
Der Wille, diese Kräfte in sich aufnehmen OO
zu wollen, führt alsbald auch zu der beton‐ OO
ten „Bereitschaft”, Gottes inne zu werden. OO
Erst nach diesem Innegewordensein im OO
Empfindungsvermögen der Seele läßt sich OO
beurteilen und ermessen, was meine Worte OO
zum voraus gegeben hatten.
HINWEISE
zu meinem geistigen Lehrwerk
und den es umgebenden Schriften
.Wie ich dieses ganze geistige Lehrwerk im
OO
Titel seines letzten Buches „Hortus conclusus”
OO
umschrieben empfinde, einem aller bloßen Neu‐
OO
gier verschlossenen „Garten” gleich, der sich nur
OO
solchen Suchenden aufschließt, die sich zu seinem
OO
Betreten als berechtigt erweisen, so betrachte ich
OO
„DAS BUCH
DER KÖNIGLICHEN
KUNST”
als den „Heiligen Hain”, der sich sogleich nach
OO
dem Durchschreiten der aufgeschlossenen Pforte
OO
dem Suchenden darbietet um ihm die seelische
OO
Stimmung zu geben, in der er allem was er weiter‐
OO
hin wahrnimmt begegnen muß, wenn es sich
OO
seiner Seele zu eigen geben soll. Man wird gut
OO
tun, sich zuerst
nur den seelischen Schwin‐
OO
gungen dieses Buches ruhig zu überlassen und
OO
nicht allzu eilig
seine Symbolik verstehen
OO
lernen zu wollen, die sich zur rechten Zeit dem
OO
berechtigten Suchenden ganz von selbst enthüllt.
OO
.Es folgt dann ‒ auch der zeitlichen Ent‐
OO
stehung nach ‒ die Trilogie:
„DAS BUCH
VOM LEBENDIGEN GOTT”
„DAS BUCH VOM JENSEITS”
und
„DAS BUCH VOM MENSCHEN”
deren seelische Aufnahme dem nicht in Vor‐
OO
urteile Gefesselten keinerlei Schwierigkeiten be‐
OO
reiten wird, aber notwendig ist, wenn der Suchen‐
OO
de sich künftig sogleich auf allen Wegen des
OO
„Gartens” der Lehre zurechtfinden will.
„DAS BUCH VOM GLÜCK”
zeigt sodann seinem Leser, daß von ihm wahr‐
OO
haftig kein Verzicht auf irdisch erlebbares Glück
OO
erwartet wird, sondern daß er sogar dazu
ver‐
OO
pflichtet ist, sich das ihm erreichbare irdische
OO
Glück zu erringen.
.In dem dann folgenden Buche:
„DER WEG ZU GOTT”
wird dieser geistige Weg in seinem Verlauf über
OO
alle Hindernisse hinweg auf das deutlichste ab‐
OO
gesteckt und bezeichnet, wonach dann
„DAS BUCH DER LIEBE”
aufzeigt, um welche hohe geheimnisreiche ewige
OO
Kraft es sich sowohl in der
geistigen, wie schließ‐
OO
lich auch in der
irdischen Liebe handelt.
„DAS BUCH DES TROSTES”
ist geschrieben für Menschen, die trostbedürftig
OO
wurden, aber wirklichen Trost noch nicht fanden,
OO
und jedem tröstenden Wort eher Mißtrauen ent‐
OO
gegensetzen.
„DAS BUCH DER GESPRÄCHE”
aber läßt den Leser teilnehmen an vielem, was
OO
in meinem geistig gelenkten irdischen Erleben
OO
für mich bedeutsam wurde, und vermittelt zu‐
OO
gleich tiefe Einblicke in ewige Bereiche.
.In erzählender Form führt dann ein Buch, das
OO
die Bezeichnung:
„DAS GEHEIMNIS”
trägt, den Suchenden bis zu einer Erkenntnis‐
OO
höhe, die ihn weiteste Strecken göttlichen Lebens
OO
im Irdischen überschauen, und die daraus zu fol‐
OO
gernden Notwendigkeiten für sein eigenes Leben
OO
erfassen lehrt.
„DIE WEISHEIT DES JOHANNES”
heißt das Buch in dem ich zeige, was mir aus
OO
der Wirklichkeit des Lebens und Sterbens Jesu,
OO
als unangreifbar geistig gesichert bekannt ist.
OO
„WEGWEISER”
nennt sich ein Buch des Lehrwerkes, das eine
OO
Anzahl von Einzelabhandlungen über vielerfragte
OO
Gebiete, sowie eine kleine Sammlung von Lehr‐
OO
gedichten die nicht verlorengehen durften, in sich
OO
zusammenfaßt.
.Was ich über die gesellschaftliche Lebensbin‐
OO
dung meiner Mitmenschen hier auf Erden, aus
OO
meiner im Ewigen gegebenen geistigen Anschau‐
OO
ung her, zu sagen habe, ist in einem Buche dar‐
OO
gestellt, dem ich die Benennung
„DAS GESPENST DER FREIHEIT”
gab. Ein anderes Buch, das den Titel:
„DER WEG MEINER SCHÜLER”
führt, bringt das Wichtigste zur Sprache, was
OO
jeden Suchenden angeht, der sich als geistigen
OO
Schüler meines Lehrwerkes betrachtet.
.In dem Buche:
„DAS MYSTERIUM VON GOLGATHA”
werden sehr verschiedenartige Dinge behandelt,
OO
über die der im Geistigen Suchende in sich Klar‐
OO
heit erlangt haben muß, wenn sein Suchen ihn
OO
nicht auf Wege des Irrtums gelangen lassen soll.
OO
Seinen Titel führt dieses Buch nach seinem ersten
OO
Kapitel. Auch jeder folgende Abschnitt ist zum
OO
Schluß auf das Mysterium von Golgatha und den
OO
dort Geopferten bezogen.
.Das Buch:
„KULTMAGIE UND MYTHOS”
ist geschrieben um jedem unbefangenen Suchen‐
OO
den die Augen zu öffnen für die wahre Bedeutung
OO
der Werte die hier, dem Titel folgend, aufgezeigt
OO
werden.
„DER SINN DES DASEINS”
ist Betrachtungsgegenstand eines Buches, das
OO
Fragen aufhellt, die sich viele pessimistisch ge‐
OO
fesselte Menschen stellen, denen eine
Sinn‐
OO
gebung dem erdenmenschlichen Dasein gegen‐
OO
über, nur noch als unlösbares Problem erscheint.
OO
.Das Buch:
„MEHR LICHT!”
ist eine Sammlung von Abhandlungen, die sich
OO
mit den verschiedenen Formungen des Suchens
OO
nach geistigem Licht befassen, die der Erden‐
OO
mensch seit den frühesten Zeiten die ihn in Er‐
OO
scheinung treten sahen, sich geschaffen hat.
.In dem Buche:
„DAS HOHE ZIEL”
werden eine Anzahl von Fragen behandelt, die
OO
gelöst sein müssen, wenn das höchste aller geisti‐
OO
gen Ziele erreichbar werden soll.
„AUFERSTEHUNG”
heißt sodann ein wiederum nach seinem ersten
OO
Kapitel benanntes Buch, das in seinen weiteren
OO
Abschnitten durchweg Themen zur Sprache bringt,
OO
die für jeden Suchenden bedeutungsvoll sind, der
OO
selbst aus Irrtum und Moderluft zu geistigem
OO
„Auferstehen” gelangen will.
.Ganz für sich steht in meinem geistigen
OO
Lehrwerk das durch zwanzig Farbendrucke nach
OO
meinen geistlichen Bildern erläuterte Buchwerk:
OO
„WELTEN”
das in einen Bereich der Struktur ewigen Geistes
OO
führt, der ohne bildhafte Darstellung, der Seele
OO
nicht in seiner Eigenformung erfaßbar werden
OO
könnte, ‒ ja, diese Nachgestaltung in Farbe und
OO
Linie kategorisch
erheischt, um die innerhalb
OO
der irdisch bedingten Vorstellungswelt des Erden‐
OO
menschen geschmiedeten Fesseln zu lösen in
OO
die seine Vorstellungen vom Ewigen eingekettet
OO
sind. ‒
„PSALMEN”
nannte ich sodann eine Reihe von Erlebensnach‐
OO
gestaltungen, die den geistig Suchenden in Er‐
OO
griffenheit auf dem Wege vom bloßen
Ahnen
OO
bis zum wahrhaften
Finden des im Ewigen Ge‐
OO
suchten zeigen.
.Daß ich dem großen irdischen Problem:
„DIE EHE”
ein besonderes Buch widmen mußte, bedarf wohl
OO
keiner weiteren Begründung, und kein Leser dieses
OO
Buches wird an einer der Erörterungen die es dar‐
OO
bietet, achtlos vorübergehen.
.Ebenso war es selbstverständlich geboten, daß ich
OO
„DAS GEBET”
zum Thema eines besonderen Buches werden
OO
lassen mußte, dessen Gebetsformularien dann
OO
danach verlangten, in einem kleinen Taschen‐
OO
buch separiert zugänglich gemacht zu werden
OO
unter dem Titel:
„SO SOLLT IHR BETEN!”
.Um aufzuzeigen, wie bedeutungsvoll für alle
OO
äußere
Selbstformung und
Formgestaltung
OO
die Bezogenheit
auf die Struktur ewigen
OO
Geistes ist, habe ich die kleine Schrift:
„GEIST UND FORM”
geschrieben.
.Das Heftchen:
„FUNKEN”
und die zugehörige kleine Begleitschrift:
„MANTRA PRAXIS”
sind entstanden um dem Suchenden eine Reihe
OO
von Wortgebilden an die Hand zu geben, die
OO
durch ihre Einwirkung auf jede sich ihnen er‐
OO
öffnende Seele wieder und wieder zeigen, daß
OO
die geistige Kraft gewisser Lauteformungen, die
OO
altindische Weisheit entdeckte, durchaus nicht
OO
nur an das Sanskrit gebunden ist.
„WORTE DES LEBENS”
mußte ich aus innerster Notwendigkeit eine kleine
OO
Schrift nennen, die ebenso einzigartig in meinem
OO
geistigen Lehrwerk steht, wie ‒ in wieder anderem
OO
Sinne „Welten”. Es sind feierliche Worte Gottes
OO
als des ewigen
Lebens, an die Seele, die zuletzt
OO
in beglücktem „Gelöbnis” antwortet.
.Es folgen dann die drei Bändchen Lehrge‐
OO
dichte ‒ zumeist in freien Rhythmen:
„ÜBER DEM ALLTAG”
„EWIGE WIRKLICHKEIT”
und
„LEBEN IM LICHT”
die wahrhaftig sehr vieles zur Sprache bringen,
OO
was in Prosagestaltung voluminöse Bände gefüllt
OO
haben würde.
.Da man mir jahrzehntelang ungezählte Briefe
OO
widmete, auf die ich auch, solange das physisch
OO
noch möglich war, zumeist antwortend einging,
OO
sah ich mich in der Folge, ‒ als ich mich ge‐
OO
zwungen fand, aller Korrespondenz mit den Lesern
OO
meiner Bücher zu entsagen, ‒ veranlaßt, eine
OO
„Summa” solchen früheren Briefwechsels darzu‐
OO
bieten in dem Buche:
„BRIEFE AN EINEN UND VIELE”
dem ich auch manche aufschlußreiche Verszeilen
OO
mitgab, wo sie dem Ganzen angemessen waren.
OO
.Zuletzt aber formte ich den Abschlußband des
OO
geistigen Lehrwerkes:
„HORTUS CONCLUSUS”
dessen Benennung zugleich für das
ganze Lehr‐
OO
werk gelten kann. Der Inhalt des Buches gibt
OO
Antwort auf viele Fragen, die innerhalb der vor‐
OO
hergehenden Stücke des Lehrwerkes noch keinen
OO
Anlaß zu ihrer Beantwortung gefunden hatten.
OO
.Mein geistiges Lehrwerk war mit dem Ab‐
OO
schluß seines letzten ihm zugehörigen Buches
OO
beendet.
.Aber zugleich war es nun als
Objekt der
OO
Erörterung in Erscheinung getreten. So ergab
OO
sich die Möglichkeit, „Führungen” zu ihm durch
OO
Schriften zu unternehmen, die ihrerseits die
OO
Existenz des abgeschlossenen Lehrwerkes
vor‐
OO
aussetzen konnten.
.Da ich ein Menschenleben lang berufsmäßig
OO
mit bildender Kunst praktisch vertraut war, hatte
OO
ich ohnehin schon vor vielen Jahren in dem außer‐
OO
halb der Einzelstücke des geistigen Lehrwerkes
OO
erschienenen Buche:
„DAS REICH DER KUNST”
manches niedergelegt, was mir im Gebiete der
OO
bildenden Kunst erörterungswert war. Es ist wohl
OO
kaum nötig, zu betonen, daß ich an vielen Stellen
OO
auch aus meiner rein
geistigen Einsicht her zu
OO
sprechen hatte.
.Nichts lag sodann näher, als daß ich eines
OO
Tages auch über meinen Lebensgang als Maler
OO
einigen allgemeinen Aufschluß gab, was überdies
OO
durch meine in farbigen Reproduktionen er‐
OO
schienenen geistlichen Bilder und das bei Franz
OO
Hanfstaengl in München in Wandbildgröße her‐
OO
ausgekommene als „Portrait” aufzufassende
Jesus‐
OO
Bild geradezu gefordert war. So ist denn, eben‐
OO
falls
neben den Schriften des Lehrwerkes, das
OO
Bändchen:
„AUS MEINER MALERWERKSTATT”
entstanden, das sich auch sehr ausführlich mit
OO
dem Werden
der geistlichen Bilder und dem,
OO
nur durch in mir individuell gegebene Voraus‐
OO
setzungen ermöglichten Entstehen
des Bild‐
OO
nisses Jesu befaßt.
.Ohne mein Zutun, Wünschen oder Wollen war
OO
ich im Laufe meines Lebens auch mit mancherlei
OO
okkultistischen Angelegenheiten sachlich bekannt
OO
geworden, so daß ich schließlich unzähligen Fra‐
OO
genden doch zu antworten beschloß, wodurch ‒
OO
wiederum
außerhalb des Lehrwerkes ‒ das
OO
Bändchen:
„OKKULTE RÄTSEL”
entstanden war.
.Hingegen verdankt die kleine Abwehrschrift:
OO
„IN EIGENER SACHE”
der ich aus guten Gründen mein photographisches
OO
Portrait beifügen ließ, nur dem Umstand ihr Ent‐
OO
stehen, daß immer mehr unzulässiges Gerede von
OO
unverantwortlicher und kaum zu fassender Seite
OO
her über mich in Umlauf gebracht worden war.
OO
.Es ergab sich ohne Zwang, dieser genannten
OO
Reihe auch die
neuen Schriften beizufügen,
OO
die nun das
Bestehen des Lehrwerkes
zur
OO
Voraussetzung haben! So erschien das:
„KODIZILL ZU MEINEM
GEISTIGEN LEHRWERK”
das seinen kurialen Titel, ‒ mir, in freilich an‐
OO
derem Zusammenhang, aus der Kinderzeit her
OO
vertraut, ‒ einem Inhalt dankt, der sich besonders
OO
nahe an das Lehrwerk anschließt, ‒ wie ein Ko‐
OO
dizill an das es voraussetzende
Testament.
.Bald danach folgte das Bändchen:
„MARGINALIEN”
als eine Reihe in freie Rhythmen gefaßte Rand‐
OO
bemerkungen zu mancher längst geschehenen
OO
Bekundung. Vor- und Nachwort in Prosa bilden
OO
die erläuternde Umfassung.
.Daß ich mich in dieser gegenwärtigen Zeit
OO
noch zur Veröffentlichung der kleinen Schrift:
OO
„ÜBER DIE GOTTLOSIGKEIT”
gedrängt fand, wird keiner besonderen Begrün‐
OO
dung bedürfen, nachdem der Inhalt dieses Bänd‐
OO
chens einmal zur Kenntnis des Lesers gelangte.
OO
Im März 1939
OO
J.Schneiderfranken
ENDE